Bei den Himba im Regenland

5 03 2012

Die Fahrt führte uns weiter nach Norden Richtung Kaokoveld. Zunächst mussten wir bei Palmwag den Veterinärgrenzposten überqueren – das war kein Problem, sie hatten uns einfach durchgewunken. Land und Leute änderten sich immer mehr, je weiter wir nach Norden kamen: Die Landschaft wurde immer grüner, die Bevölkerung immer ländlicher und das Wetter immer nasser. Wir wurden immer öfters nach Wasser oder Essen gefragt. Die Hererofrau in ihrem farbenfrohen Kleid war glücklich, als wir ihr einen 5-Liter-Kanister mit Wasser geben konnten. Die Kinder bettelten wieder nach Sweets und winkten zum Abschied.

HereroFrau Abschied

Wir übernachteten in Khowarib beim Ort Warmquelle und hatten wieder einmal den Campingplatz für uns allein. Das liegt nahe Sesfontein, einem alten deutschen Fort, das als Lodge wiederaufgebaut wurde und das als die letzte Tankmöglichkeit vor dem Kaokoveld gilt.

KhorawibCamping Sesfontein

Der Trend der letzten Tage zu nachmittäglichen Regenschauern hat sich immer weiter verstärkt, sie dauerten immer länger und kamen immer öfter. Die Gegend wurde auch viel grüner in Richtung Opuwo, was unser nördlichstes Ziel war. Die Leute erschienen noch ärmer, man konnte jetzt auch ab und zu Himba auf der Straße sehen.

Baggerunfall Eselreiter

Öfters machte es große Mühe auf der Straße weiter zu fahren, weil sich bei den heftigen Gewitterregen zum Teil tiefe und reißende Bäche bildeten, die über die Straße liefen.

Regen1 Regen2

Opuwo selbst ist schon etwas speziell. Wir wurden beim Herein- und Hinausfahren jeweils von der Polizei konfrtolliert und durchsucht; der Ort ist nicht wirklich schön, aber es ist die einzige Möglichkeit im Umkreis von etwa 200 km, wo man etwas einkaufen kann. Opuwo wirkt auch ziemlich heruntergekommen, man trifft hier eine bunte Mischung aus Hereros und Himbas sowie einigen Farmern, Touristen und Abenteurern. Wir übernachteten auf dem Campingplatz der Opuwo Country Lodge, die ein ziemliches Kontrastprogramm zum Ort darstellte:eine Art Wellnesstempel abseits vom Ort auf dem Hügel gelegen, mit Swimming Pool und herrlichem Blick über das Tal.

Opuwo OpuwoCountryLodge

Vor dem Supermarkt wurden wir von einer Dame angesprochen, die sich als Queen Elisabeth vorstellte. Sie organisiert Ausflüge zu den Himbas und wir vereinbarten für den nächsten Tag einen Besuch in ihrem Heimatdorf. Am nächsten Morgen kauften wir zunächst die Gastgeschenke ein: Ein Sack Maismehl, Tütensuppen, Bonbons, Margarine, Brot und weitere Nahrungsmittel. Im Dorf waren fast nur Frauen, die meisten Männer waren mit dem Vieh auf der Weide. Es wurde gerade Maisbrei für den Mittag gekocht und zunächst begrüßten wir uns.

QE-HimbaDorf Himba-Begrüßung

Queen Elisabeth (gestreift) erklärte uns die verschiedenen Erkennungszeichen: Allen Erwachsenen werden die 4 unteren Schneidezähne herausgeschlagen (der Sinn davon ist uns unklar), wenn die Mädchen ihre erste Menstruation hatten,dürfen sie einen besonderen Kopfschmuck tragen, der wie 2 zusätzliche Ohren aussieht, und an den Gürteln und Fußringen kann man erkennen, wieviele Kinder sie haben.

Himbafrau Himba-Kochen

Gleich nach der Begrüßung kamen alle angelaufen und wollten uns ihren selbstgefertigten Schmuck verkaufen. Sabine ist nun stolze Besitzerin von zwei Armringen, Hansjörg hat einen kleinen Holzelefanten erstanden, der nun an unserem Rückspiegel baumelt.

Himba-Verkauf Himba-Kunstverkauf

Dann begann die Dorfführung; wir sahen die Getreidespeicher, die allerdings leer waren, weil jetzt in der Regenbzeit gerade die Aussaat war. Wir wurden in eine Hütte eingeladen, in der der Ocker für die Körperbemalung zerrieben und mit Fett vermischt wurde.

Himba-Getreide Himba--Ocker

Die Frau hatte ein total süßes Baby mit großen Kulleraugen. Wir wurden dann auch noch als Himba bemalt, aber so richtig authentisch wirkte das nicht. Es ging später auch erst nach mehreren Waschgängen wieder weg.

Himba-Baby Himba-Sabine

Anschließend durften wir uns im Dorf umschauen, wir sahen ja schon fast wie echte Himbas aus 😉 . Die Jungs hatten großen Spaß an unseren Sonnenbrillen und die Mädchen zeigten stolz ihre schönen Frisuren.

Himba-Sonnenbrillen Himba-Frisurem

Zum Abschluss durfeten wir noch vom Maisbrei probieren, den sie gekocht hatten. Er schmeckt eigentlich gar nicht schlecht, er ist nur etwas eintönig, wenn es tagein, tagaus dasselbe gibt. Es war ein interessanter Einblick in eine so völlig andere Welt, aber tauschen wollten wir eigentlich lieber doch nicht.

Maisbrei Himba--Essen



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2 Antworten zu “Bei den Himba im Regenland”

  • Doris sagt:

    Das sind so schöne und interessante Bilder. Die Kinder so herzig und cool mit den Sonnenbrillen. Ihr seht mit euren bemalten Gesichtern eher wie Außerirdische aus. Wenn ihr wieder hier seid könnt ihr Dia-Vorträge in der Stadthalle halten.
    Schöne Weiterreise
    Doris

  • Anonymous sagt:

    Hey,
    super Bilder, aber ich muss dann doch sagen, dass Sabine das neue Make up nicht wirklich steht. Das ist vielleicht nichts, was sie als neuen Modetrend mitbringen sollte.
    Gespannt bin ich auf den Joghurt Becher mit den Steinen.

    Gruß
    Beate

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